Malte ist einer der 3 Gründer vom Praktikumsjahr. Er beschäftigt sich mit dem Marketing und Kooperationspartnern. Sein Ziel ist es überall in Deutschland Praktikanten zu vermitteln.
Für viele Unternehmen stellt sich jedes Jahr wieder die gleiche Frage: Wie gestalte ich meinen Ausbildungsstart? Wir haben Christina Hahner von Hahner Technik interviewt und geben am Ende selbst ein paar Tipps, wie ein gelungener Start auch ohne viel Aufwand aussehen kann.
Am 01. August sind gestartet: sechs Auszubildende in drei verschiedenen Berufen, zwei FOS-Praktikanten, ein Praktikumsjahr-Praktikant. Außerdem eingeladen: die Eltern der Azubis. Von Unternehmensseite: Geschäftsleitung, Ausbilder und Lohnbuchhaltung.
Schon einige Zeit vor dem ersten Arbeitstag informieren wir per Aushang im Unternehmen über die neuen Kollegen. Wir beginnen immer mit einer Einführungsveranstaltung am ersten Tag, zu der wir auch Eltern einladen.
Selbstverständlich ist es dann die Entscheidung der Auszubildenden bzw. Praktikanten, ob sie diese Einladung an die Eltern weitergeben. Die Idee dahinter ist es, dass wir den Eltern gerne die Möglichkeit geben wollen, den Arbeitsplatz und die Kollegen der Jugendlichen kennenzulernen und sich ein eigenes Bild zu machen.
Bei der Einführungsveranstaltung erhalten die Auszubildenden allgemeine Informationen über das Unternehmen, die Unternehmensgruppe und die Unternehmenskultur, darüber was wir voneinander erwarten dürfen und wie wir miteinander umgehen. Immer ist auch ein Betriebsrundgang dabei, an dem auch die Eltern teilnehmen können.
Unsere Azubis werden betreut von Ausbildern, die alle selbst ihre Ausbildung bei uns im Haus absolviert und sich dann weitergebildet haben. Sie sind vom Alter und der Erfahrung her noch recht nah an den Jugendlichen und können sich deshalb gut in deren Situation hineinversetzten.
Sie begleiten die Einführungsveranstaltung, die etwa drei Stunden dauert, und gehen anschließend mit den Azubis in die jeweiligen Abteilungen, damit man am ersten Tag schon ein Gefühl für den Arbeitsplatz, die Kollegen und für die Aufgabe bekommt.
Da die Gruppe nicht so groß ist, sind Kennenlernspiele oder ähnliches eher überflüssig. Der Kontakt untereinander und zu den Kollegen entsteht schnell durch die gemeinsame Arbeit.
Es gibt keine festen Termine in der ersten Woche. Jede Abteilung hat ihr Einarbeitungsprogramm erarbeitet und startet mit den Grundlagen und Grundfertigkeiten der jeweiligen Ausbildungsberufe.
Es finden Feedbackgespräche mit Ausbildern und auch der Geschäftsleitung statt. Allerdings sind die bewusst nicht fest terminiert und in einer besonderen Gesprächssituation vorgesehen, sondern passieren ganz nebenbei während des Arbeitsalltags. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Gespräche sonst als stressig und unangenehm empfunden werden, ähnlich wie Notenbesprechungen in der Schule.
In der Gesprächssituation während der Tätigkeit bekommt man gutes Feedback zur Ausbildungssituation von den Azubis und kann selbst auch sehr konstruktiv direkt in der Situation Feedback geben.
Neu in diesem Jahr war ein gemeinsames Frühstück aller Azubis und Praktikanten mit Bernhard Hahner (Geschäftsführer) zwei Wochen nach Ausbildungsbeginn. Wegen seines Urlaubs hatte er erst dann die Gelegenheit, alle persönlich zu begrüßen. Bei der Einführungsveranstaltung hatte er das bereits per Videobotschaft getan.
Wichtig scheint mir in erster Linie zu versuchen, sich in die Situation des Auszubildenden hinein zu versetzen. Für den ersten Eindruck hat man nur eine Chance. Welche Ängste, welche Wünsche, welche Erwartungen werden die Jugendlichen haben? Natürlich ist ein Arbeitsplatz keine Kuschelecke, hier wird Leistung erwartet und dafür Lohn gezahlt. Aber es lohnt sich, den Tag so zu gestalten, dass der Azubi zum Feierabend das Gefühl hat: „Hier bin ich richtig.“ Sicher kommen auch andere Tage, aber für die Grundeinstellung zur Berufswahl und zum Ausbildungsunternehmen ist dieses erste positive Gefühl entscheidend.
Wir wollen die Kommunikation im Vorfeld verbessern. Glücklicherweise konnten wir bereits einige Verträge für den Ausbildungsstart 2020 abschließen und hoffen noch auf weitere im Laufe des Jahres. Die neuen Kollegen werden wir bereits regelmäßig mit unserem Newsletter versorgen und zu Firmenevents einladen. Außerdem freuen wir uns schon sehr auf die neue Ausbildungswerkstatt für Metallbauer, die zum Ausbildungsstart 2020 eröffnet werden soll.
Für uns steht fest, einen perfekten Ausbildungsstart gibt es nicht! Jeder Betrieb ist unterschiedlich und kann mit seiner eigenen Firmenkultur überzeugen. Für die Leute, die vielleicht noch ein paar extra Tipps und Tricks lesen wollen, bitte schön, unser Fünf-Punkte-Plan für einen gelungen Start:
Jeder kennt es: langweilige Meetings, die scheinbar nie enden wollen. Also warum das den Azubis von Anfang an antun? Vielleicht lieber auf die einstündige Rede vom Geschäftsführer verzichten und ein kleines Interview starten, warum er die Firma gegründet hat und welche Ziele er noch hat…
Die Profis lassen dabei direkt die neuen Auszubildenden anonym Fragen stellen - so erhält man einen guten Einblick in die Dynamik der Gruppe.
Vor allem größere Firmen sind oft für Neueinsteiger ein wahres Labyrinth. Starten Sie mit ihren Azubis in Kleingruppen, jeweils von Azubis aus dem 2. Lehrjahr geführt, eine kleine Reise durch die Firmenflure. So lernen die neuen Auszubildenden neben den Gebäuden auch die anderen Azubis kennen.
Nichts fühlt sich komischer an, als am ersten Tag niemanden kennengelernt zu haben, oder sich an keinen Namen zu erinnern. Tipp: Namensschilder und Freiräume schaffen… Starten Sie den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem die jungen Erwachsenen miteinander ins Gespräch kommen können und sich gegenseitig kennenlernen.
Jede Firma hat eigene wichtige Belehrungen, die vor den Tätigkeiten übermittelt werden müssen. Tipp: Weglassen! Natürlich nicht für immer, aber wer am ersten Tag die ganze Zeit nur zuhören und sitzen darf freut sich nicht auf den zweiten Tag.
Am Ende des ersten Tages ist man platt. Das kennt jeder. Man kann sich nicht an Einzelheiten erinnern, so viele neue Eindrücke hat man heute aufgenommen und verarbeitet. Wichtig ist am Ende nur, dass wenn die Eltern zuhause Fragen: Wie wars? Die Antwort “Gut!” lautet.
Für viele Eltern ist der Prozess dabei genauso aufregend wie für die neuen Azubis selbst. Ist das die richtige Firma? Behandeln die mein Kind auch richtig? Deshalb laden viele Firmen mittlerweile auch die Eltern mit zum ersten Tag ein. Aber Vorsicht: Trennen sie Eltern und Kind und bieten sie ein extra Elternprogramm an.
Malte ist einer der 3 Gründer vom Praktikumsjahr. Er beschäftigt sich mit dem Marketing und Kooperationspartnern. Sein Ziel ist es überall in Deutschland Praktikanten zu vermitteln.
Christina Hahner (Gastautorin & Interviewpartnerin) verantwortet die Öffentlichtkeitsarbeit bei Hahner Technik. Das Unternehmen ist bekannt für die aufwendigen und komplexen Lösungen aus Stahl. www.hahner-technik.de
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